Klubhaus

Es gibt riesengroße Schiffe, deren Navigation höchst komplex ist und daher exakte Planung brauchen. Wenn da einmal etwas festgeschrieben ist, dann bleibt es für gewöhnlich erstmal eine Weile stehen. Und dann kommt so ein schnittiges Beiboot daher und macht Wellen und Turbulenzen und zwingt den alten Dampfer zur Kurskorrektur. So, oder so ähnlich stellt sich aktuell die Lage im Hause Giese & Schweiger dar. #kunstundschnittlauch spielt rum, bespricht in der Akademie und bespielt das Klubhaus in Währing. Das Beste aus ganz vielen Welten zu vereinen, ist das Ziel.

Unser Klubhaus gibt es physisch. In privater, ja familiärer Umgebung, im heimatlichen 18. Hieb. Um das Jahr 1900 kam das spätbiedermeierliche Haus in Familienbesitz und dient seither als Zuhause. Im 2. Stock – es war einmal Omas Wohnung – ist seit 2019 die Kunst zu Hause. Im Herbst des Jahres fand dort etwas statt, was man durchaus als Startschuss zur Zeitenwende bezeichnen kann. Aus der eigenen Sammlung wurden Bilder von Michael Horsky präsentiert. Schnittlauch war schon damals ein integraler Bestandteil, waren doch die Besucher der Ausstellung dazu angehalten, diesen selbst zu ernten.

Mittlerweile können wir auf eine bunte Geschichte voller Leidenschaft zurückblicken. Der zweite Stock des Hauses in der Währinger Straße 79 hat sich zu einem Ort der Begegnung etabliert.

Die Menschen kommen gerne und das freut uns. Wir kochen, bewirten und feiern. Von Angesicht zu Angesicht, fast etwas altmodisch in diesen Zeiten, wo sich fast alles in den digitalen Raum verlegt.

Von Zeit zu Zeit muss man die eigene Perspektive verändern, um draufzukommen, dass die Welt viel reichhaltiger ist als man glaubt. Den altehrwürdigen Kunsthandel Giese & Schweiger wird es in seiner jetzigen Form noch einige Jahre geben. Ob im Klubhaus wieder einmal eine Oma wohnen wird, weiß ich nicht. Aber vorerst einmal ist es die Heimat von Herzensprojekten. Analog UND digital.

 

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