Claus Prokop
Wir begegnen der Kunst und ausnahmslos immer entsteht ein Dialog. Der mag manchmal einseitig sein oder von kurzer Dauer, aber er findet statt. Die Kunstgeschichte hat mich gut auf solche Begegnungen vorbereitet. Auf Claus Prokop war ich nicht vorbereitet. Er hat mich aus meiner Komfortzone gerissen. Mit dem, was er tut, breitet er mit bewundernswerter Konsequenz seine Welt vor sich aus. Eine Welt, die mir bislang verschlossen war. Ich liebe das Unausgesprochene, kann gut im Chaos leben. Und dann kommt Einer daher, der mir zeigt, dass es auch ganz anders geht. Wie, kann ich nicht erklären. Denn so sehr ich mich auch bemühe, ich kann mich dem was da passiert nur annähern.
Da ist diese mathematische Komponente, der sehr analytische Ansatz, die Bereitschaft, der Naturwissenschaft in letzter Konsequenz das Ruder zu überlassen. Alles Dinge, gegen die ich mich wehre. Aber warum greift mich die Kunst von Claus Prokop dann tief in meinem Herzen an, zeigt mir auf, dass ich da womöglich viel verpasse? Weil er mich da abholt, wo ich bin. Weil er mir einen Weg zeigt aus meinem Dilemma. Weil er nicht stur ist, sondern mir die Hand reicht. Die Naturwissenschaft strebt danach, die Welt zu ordnen.
Und auch wenn ich diese Ordnung für mein persönliches Glück nicht brauche, so empfinde ich es gleichzeitig als große Bereicherung, dass es Künstler wie Claus Prokop gibt, die es schaffen, diese beiden Welten zu verknüpfen. Denn wirklich bemerkenswertes entsteht dann, wenn es gelingt, diese beiden großen Systeme zumindest teilweise in Kongruenz zu bringen. Ganz egal also, auf welcher Seite man sich wähnt; man kann nur profitieren, wenn man sich mit der Kunst von Claus Prokop auseinandersetzt. Das Klubhaus bietet am 13. Mai die Möglichkeit, sich die ultimative Frage an sich selbst zu stellen. Chaos oder Ordnung? Wer sich bemüht, offen und beweglich an diese Frage heranzutreten, wird jedenfalls belohnt werden mit einem Blick auf die andere Seite.
Öffnungszeiten: Dienstag 15 bis 19 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung
Fotocopyright: Simon Veres
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